Die Preisträger_innen


Jurypreis

3 am vibes

Jurybegründung

Mit herkömmlichen Konventionen spielend gelingt es diesen Filmemacher_innen etwas ganz Eigenes zu schaffen. Die Arbeit und die Fülle an Überlegungen, die sich in jedem einzelnen der unzähligen Details verbirgt, ist deutlich fühlbar. Ideenreich und durchdacht strotzt der Film vor Furchtlosigkeit, Experimentierfreude und dem Mut, groß zu denken. Thematisch wird dabei eine Seite beleuchtet, die man sonst nur selten zu Gesicht bekommt. Wir möchten die Hingabe zum Film und den Ideenreichtum der Filmemacher_innen prämieren.


Jurypreis

AAAHH!

Jurybegründung

Feinteilig ausgearbeitete Details, ausdrucksstarke Mimik und eine einnehmende Soundkulisse transportieren uns in die Welt der Protagonistin. Die Filmemacher_innen beweisen Mut und Einfühlsamkeit, greifen komplexe Themen auf und schrecken schließlich nicht davor zurück, das Publikum mit einem abstrakt-farbenfrohen Abschlussfeuerwerk in die eigene Gedankenwelt zu entlassen.


Jurypreis

Artificial Heartbreaker

Jurybegründung

Dieser Film hat uns wieder einmal wundervoll vor Augen geführt, dass weniger oft mehr ist. Das reduzierte Setting regt gekonnt das eigene Kopfkino an und überrascht uns am Ende umso mehr mit einer unerwarteten Wendung – und all das in bescheidenen drei Minuten. Mit Leichtigkeit und einer Prise Zynismus behandelt die Filmemacherin ein wichtiges und ernstzunehmendes Thema, das aktueller denn je ist.


Jurypreis

Café Orage

Jurybegründung

Das Team, das diesen Film realisiert hat, zeigt in seinen jungen Jahren – die Filmschaffenden sind zur Zeit der Filmherstellung 17-18 Jahre alt – virtuoses Filmemachen auf allen Ebenen: Seien es die Figuren, die uns nicht plakativ oder erklärend, sondern fast schon nebenbei über ihre präzisen Dialoge und Interaktionen vorgestellt werden; oder die Schauspieler_innen – ob Jungschauspielerin oder etablierte Schauspielgröße –, die gekonnt in Szene gesetzt sind; oder die Stimmung und Atmosphäre des Films, die uns bis zum fulminanten Ende packen. Der Film ist erfrischend verrätselt, verspielt und verschmitzt – und sehr sehr 'cool', ohne seine Coolness vor sich her zu tragen.


Jurypreis

ciclo

Jurybegründung

Als würden wir nach und nach immer tiefer in einen surrealen Traum kippen - so fühlt sich dieser Film mit malerischer Kulisse und dezentem Retro-Touch an. Zahlreiche clevere filmische Kniffe zeigen, dass bei dieser Produktion wenig dem Zufall überlassen wurde. Souveränes Schauspiel, beeindruckende Farbgestaltung und zwei starke Bewegungen führen uns zum muz snu nerhüf negnugeweB ekrats iewz dnu gnutlatsegbraF ednekcurdnieeb, leipsuahcS senärevuoS.


Jurypreis

Der Detektiv

Jurybegründung

Ein Film, der spritzig geschnitten, mit einer wunderbaren, humorvollen Geschichte Ambitionen zeigt, die neugierig auf zukünftige Produktionen machen. Nimmt man Schauspiel, Kamera und Schnitttechnik zusammen ergibt sich ein rundes Bild, das zu einem harmonischen Ergebnis führt. Effekte werden gut eingesetzt und im Finale bekommt der "Held" dann doch noch die Chance zu einem "Happy End".


Jurypreis

Downplaying

Jurybegründung

In einem außergewöhnlich klugen Wechselspiel von Selbstdarstellung und Selbstreflexion beschreibt dieser Film eine seelische Krise und betrachtet sich zugleich selbst. Mit einer eigenständigen Vision, einer starken schauspielerischen Leistung und einer auf allen Ebenen makellosen Umsetzung wird dieser Film zu einer Betrachtung seines eigenen Mediums, hält uns dabei jedoch in der ständigen Unsicherheit, ob die Betrachtung selbst nur Teil der Entrückung ist, die dargestellt wird. Ein intensives Seherlebnis, das lange nachwirkt.


Jurypreis

Ein Blick weit entfernt

Jurybegründung

Durch das starke und originelle Konzept werden auf innovative und neugierige Art zwei Figuren erzählt, in die wir uns gleichzeitig einfühlen können. Mit einer unglaublichen Präzision werden wir Zeug_innen eines Kennenlernens, Näherkommens und Auseinandergehens, zwei Fremde, deren Blicke sich treffen. Ein gekonnt inszeniertes Spiel zwischen Hin- und Wegschauen mit viel Liebe zum Detail und einer beeindruckenden visuellen Sprache macht diesen Film zu einem besonderen Seherlebnis.


Jurypreis

ennui / elation / collapse

Jurybegründung

In einer visuell eingängigen und präzise gebauten Unterwelt bewegen wir uns auf Augenhöhe mit der Protagonistin. Wir folgen ihr mit einer organisch geführten Kamera immer tiefer in einen Rausch aus Farben, Sound und aufblitzenden Bildern, die wie ferne Erinnerungen im Hinterkopf bleiben. Der Filmemacher konstruiert über die Dauer des Films einen unruhigen Raum, dessen Architektur durch ein clever gewähltes Schlussbild noch einmal komplett neu gedacht werden muss.


Jurypreis

Growing Pains

Jurybegründung

Ein Film, der mit einfachen, aber dafür umso präziseren Mitteln davon erzählt, was es bedeutet, erwachsen zu werden. Reflektiert und wehmütig, ohne dabei je selbstmitleidig zu werden, vermag es die Filmschaffende in einem einzigen Raum eine ganze Welt zu erschaffen, und zwar eine, in der wir selbst noch Umrisse unserer eigenen Jugend erkennen können. Wenn Ehrlichkeit berührt, trifft uns dieser Film mitten ins Herz.


Jurypreis

Keine Sorge, Mama

Jurybegründung

Mit einem sehr persönlichen Zugang überzeugte dieser Film auf eine ganz besondere Art und Weise. Die Protagonistinnen tauschen sich über ihre Sorgen und ihre Erfahrungen von Fernweh aus und gewähren damit tiefe Einblicke in eine innige Beziehung, geplagt von schlechtem Gewissen. Die privaten Filmausschnitte untermalen sowohl visuell als auch auditiv einen intimen Dialog und beweisen, dass ein Kurzfilm auf diese Weise in nur wenigen Minuten eine vertrauliche Nähe zu einer Mutter-Tochter-Beziehung aufbauen kann.


Jurypreis

Meditações

Jurybegründung

Bilder, die fesseln und deren Ausdruckskraft überwältigt, während man sich zeitgleich auf der Tonebene verliert. Ein Film, dessen Sog uns mitreißt, durchschüttelt, wieder ausspuckt; der Platz für eigene Interpretationen lässt, ohne dabei je vage zu sein. Lücken, die die Erzählung nur noch konkreter werden lassen. Ein universelles Thema vor einer Kulisse, die die Allgemeingültigkeit unterstreicht. Beeindruckt von ihrem Gespür für Dramaturgie, der Originalität der Schnittbilder und dem gekonnten Umgang mit einer Divergenz zwischen Ton und Bild, möchten wir die Filmemacher_innen dazu ermutigen, gemeinsam weitere Projekte zu realisieren.


Jurypreis

Nebenher geliebt

Jurybegründung

Ein Film, der uns auf eine wunderbare Reise mitnimmt, von der wir gar nicht mehr in den Kinosaal zurückkehren wollen. Auf eine subtile, beobachtende Art und Weise stellt der Film Fragen, ohne das Publikum dabei mit Antworten zu bevormunden. Wunderbar leicht erzählt, tragisch und komisch wird eine alltägliche Busfahrt zum Schmelztiegel für diverse Figuren und Lebenssituationen.


Publikumspreis

Oben und Unten

Jurybegründung

"Oben und Unten" erhielt beim Publikumsvoting die meisten Stimmen - herzliche Gratulation zum Publikumspreis der Video & Filmtage 2023!


Jurypreis

Straight Outta Vienna

Jurybegründung

Dieses Porträt erforscht sowohl die Höhen und Erfolge eines Wiener Künstlers als auch die Tiefen seiner Karriere. Dabei gelingt es dem Filmemacher mit einer geballten Ladung Selbstreflexion, nicht nur eine tiefe Verletzlichkeit zu offenbaren, sondern auch die Stärke aus dieser zu ziehen. Diese Dokumentation veranschaulicht beispielhaft den Leistungsdruck aufgrund der Schnelllebigkeit einer jungen Generation.


Jurypreis

Who Are You - Nelka

Jurybegründung

Die Filmemacherin besticht vor allem durch einen persönlichen Erzählstil und die Gabe, sich bereits bekannte Motive zu eigen zu machen. Dabei verschließt sich das Werk jedoch nie vor den Zuseher_innen - ganz im Gegenteil - sondern gibt in seiner unglaublichen Fülle Raum für Identifikation und Reflexion. Die verspielte Art lädt dabei zum Staunen, Bewundern, Sich-entzückt-Fallenlassen ein. Wir sind hungrig nach mehr filmischen Projekten dieser selbstbewussten Künstlerin.


Jurypreis

Wir waren's nicht

Jurybegründung

Das Drama in diesem Film entfaltet sich im Kleinen, in einer Momentaufnahme, die eine Freundschaft zwischen drei Jungen nachhaltig beeinflussen wird. Ganz fokussiert auf das Zwischenmenschliche, mit geschliffenen Dialogen, präzise inszeniert und gespielt sowie mit Blick für Einstellungsgrößen und Farbkonzept fotografiert, überzeugte dieses raffinierte Genre-Experiment die Jury.


Jurypreis

zurücklassen

Jurybegründung

Der Preis geht an einen mutigen Film, der von Anfang an mit präzise eingesetzter Musik und sehr schönen szenischen Ideen das Publikum in die Gefühlswelt seiner Protagonist_innen versetzt und es daraus nicht mehr entlässt. Die sehr berührenden Schauspieler_innen brauchen nicht viele Worte, um uns eine Geschichte zu erzählen, die keinen Bösewicht braucht, um uns trotzdem in großer Spannung mitfiebern zu lassen. Wer glaubt, dass ein Film über Liebe, Verständnis, Taktgefühl und Zusammenhalt langweilig sei, wird hier eines Besseren belehrt.